Der Regenstein bei Blankenburg

 

In letzter Zeit haben sich hier einige neue Erkenntnisse ergeben:

 

1. Nahe der Felsenkammer unter dem "verlorenen Posten" ist ein Felsenspalt in Richtung Nordwesten. Genau durch diesem Felsenspalt kann man am 21.06. den Sonnenaufgang anpeilen. Links unterhalb des Spaltes wurde von der Fläche westlich daneben eine Kammer in den Felsen geschlagen mit einem Loch zu diesem Felsenspalt hin. Hier kann man dann den Lichtfleck der Sonne für etwa 5 min zu dieser Zeit bewundern, allerdings nur beim Sonnenaufgang und an diesen Tagen

 

 

2. Nur etwa 50 m weiter östlich hat man, sicherlich in guter Hoffnung, einstmals einen weiteren Felsenspalt zu einem Stollen erweitert, um dieses Licht-Schauspiel präziser feiern zu können. Leider verläuft dieser Spalt aber nicht exakt parallel zu dem ersten. Es gibt dadurch eine Abweichung in der Lichtachse. Durch diesen später zu einem Tunnel erweiterten Stollen kann man heute den Sonnenaufgang am 21.06. und den Sonnenuntergang am 21.12. erleben.

 

3. nur wenige Meter westlich dieses Tunnels befindet sich ein kleiner Raum auf der Südseite des Felsens. Er wurde schon als Küche und auch als Wachraum bezeichnet. In ihm findet man ein Fenster, das genau in Richtung zum Sonnenuntergang am 21.12. hin gedreht ist. Innen findet man an seiner Südwand die groben Resten eines Quadrates eingeritzt, das diesen Raum eindeutig als Heiligen Bereich kennzeichnet. Auch draußen, oberhalb des Türbereiches findet man eine ebene Fläche am Felsen, auf der noch die Reste eine Quadrates / einer Mühlespielzeichnung noch ganz schwach zu erkennen sind.

 

 

In der Nordwestseite des Burgfelsen ist das nächste Rätsel versteckt. Zur Festungszeit stand auf dieser Ecke ein Wachposten, der eines Tages bei einem starken Sturm mit dem Wachhäuschen vom Fels geweht wurde - "der verlorene Posten". Hier unter dieser Felsennase ist eine Kammer in den Felsen geschlagen. Sie hat einen Zugang und eine Fenster auf der Nordseite, von oben führt heute ein Schacht hinunter. In dieser Kammer gab es einst eine mit Symbolen versehen Wand, auf die durch das Fenster an einer Felskante vorbei, genau zum Tag der Sommersonnenwende die Sonne zum Sonnenaufgang  schien. Dieses Spektakel dauerte nur wenige Minuten, in denen Die Sonne diese alten Symbole beleuchtete.  Um hier eine ganz präzise Aussage zu haben, hatte man auf dem gegenüberliegenden Berg, dem Hoppelberg, eine einfache, aber besondere Vorrichtung gebaut.

Genau auf der Linie der Sonne verlief ein Weg durch das "kleine Sonnental" bis über den Berg. Oben auf dem Kamm lag ein Brotlaib-förmiger Fels, etwa 8 m lang und tief quer gespalten. Wenn die Sonne aufging, dann schien sie kurzzeitig durch diesen Spalt und warf einen scharfen Strahl genau durch dieses Fenster in der Kammer auf die Wand. Damit war die Vorhersage möglicherweise wesentlich genauer. Immerhin waren dabei Lichtspalt und Zielfläche knapp 4 Km von einander entfernt. Damit war eine hohe Genauigkeit gegeben.  

Heute sind das Tal, der Weg und der Bergrücken von hohen Bäumen bewachsen und der Effekt ist damit erloschen. Die Wand in der Kammer ist oft mit Farben beschmiert und Silberpapiersymbole liegen auf dem Boden. Ich vermute, dass hier Menschen im nicht ganz wachen Zustand noch immer nach ihren Göttern suchen! 

Im östlichen Bereich der Burgruine befindet sich ein weiteres, sehr altes Relikt. Es ist der "Sonnenthron". Hier wurden aus einem Sandsteinblock eine 2,5 m lange Liege, daneben ein solider Sitz mit Blick zum Brocken, dahinter eine 1 x 1 m große Stehfläche und direkt östlich dahinter ein breiterer Sitz mit Lehne Richtung Süden.

Im Liegen auf der Bank kann man noch oben den Himmel beobachten. Weiterhin kann man von dort aus den Sonnenuntergang zur Sommersonnenwende verfolgen. Vom soliden Sitz aus kann man bequem den Untergang der Sonne zur Tag- und Nachtgleiche über dem Brocken ansehen. Die Stehfläche gestattet den Blick zur aufgehenden Sonne über dem Hoppelberg zur Sommersonnenwende. Von dort aus kann man auch den Sonnenaufgang zur Tag-und Nachtgleiche über dem Lehhof genießen. Die Blick zum Sonnenauf- und Untergang bei der Wintersonnenwende war früher von der südlichen, breiten Bank aus möglich. Heute versperren auch hier Bäume die Sicht.

 

Südlich des Burgfelsens, nahe bei dem heutigen Zugang befindet sich das "Teufelsloch". Es war viele Jahrzehnte verschüttet und ein geschäftstüchtiger Wirt hat es um 1900 erst wieder freilegen lassen. Dort findet man kaum deutbare Gruben im Felsen, die möglicherweise für vorchristliche Feiern oder Anbetungen gedient haben. Im Vorraum ist auch noch eine alte Scheingrablege zu finden. Aus einigen der Grubenheraus sind Peilungen zur Sonne hin möglich.

Als letztes, ebenfalls vor dem Burgfelsen ist ein fast quadratischer Felsblock zu sehen. Er wird das Hurhaus genannt. Nahe dabei befand sich der extrem tiefe Brunnen der Burg.

Im Hurhaus befindet sich das einzige Fenster in Richtung Brocken und ein sehr steiler Ausgang zu einem Tal in Richtung Westen. Es kann ein Fluchtweg gewesen sein.