Die Steinkirche bei Scharzfeld

Die Steinkirche bei Scharzfeld am Südharz

 

Am Südharz befindet sich zwischen Osterode und Bad Sachsa der kleine Ort Scharzfeld. Direkt nördlich des Ortes findet man oben, am steilen Südhang, eine schräg verlaufende Kluft im Felsen, die man zu einer geräumigen Höhle ausgebaut hat. Die letzte offizielle Nutzung erfolgte bei der Christianisierung als eine Höhlenkirche. Allein diese Tatsache regt schon zu der Vermutung an, daß hier ein wichtiger, heidnischer Kultort war. All diese Orte mußten damals auf Anweisung des Papstes überformt, umgenutzt werden, je wichtiger, um so intensiver, hier wurde daraus die wohl älteste Kirch des Harzes. Der Missionar Bonifatius soll auch hier seine Hände mit im Spiel gehabt haben.

Bei meinem Besuch der „Steinkirche“ oben am Berg bemerkte ich einige Auffälligkeiten.

  1. Die Höhle liegt sehr hoch am Berghang, dadurch kann man weit zum Horizont schauen.
  2. Die Höhle war sicherlich früher kleiner, aber sie hat etwa den gleichen Querschnitt, von vorn bis hinten.
  3. Am der Rückwand erkennt man einen schrägen Riß, dieser Spalt war sicher die Ursache für die älteste Höhle hier an dieser Stelle. Später hat man daraus diese rechteckige Höhle geschlagen.
  4. Vor der Höhle ist eine große, ebene Fläche, die mit einer Baumreihe an der Kante befestigt wurde.
  5. Auf der rechten Seite in der Höhle ist ein vergitterter Schacht nach unten zu erkennen. in diesem Bereich befinden sich unter der Höhle noch weitere Räume. Ein Nutzung der Höhle als "Mitras-Heiligtum" erscheint mir daher durchaus möglich, den in diesem alten Glauben, der aus dem nahen Osten kam, war der wichtigste Feiertag der 21.12., die Wintersonnenwende, der dann etwas später bei den Christen auf den 24.12. übergeleitet wurde.
  6. Oberhalb der Höhle sind noch weitere Steine zu finden, die ich aber nicht weiter untersucht habe.

Ich habe nun mit Hilfe meiner Kompaßscheibe die Lage der Höhle überprüft und die Lage zu den Bergen am Horizont angesehen und dazu auch eine Idee. Weit hinten am Horizont konnte ich bei bestem Wetter in der  Richtung Südwesten mehrere Berge erkennen. Davon waren 2 fast identisch und bildeten eine Mittelsenke. Es sind der Eschenberg mit 404 m und der neue Gleichenberg mit 428 m in etwa 30 km Entfernung. Genau dort in der Senke zwischen den Bergen wird nach meiner Erfahrung und Beobachtung zur Wintersonnenwende die Sonne untergehen. Das ist bis heute die Nacht zum 21.12.

Nach der Zeitrechnung unserer Vorfahren begann dann ein neues Jahr, bei uns heute ist Beginn des neuen Jahres erst 10 Tage später, aber doch relativ nahe dabei!  Zum 21.12. wurde einstmals das Julfest kräftig gefeiert. 

Diese Tatsache war für die Christen der Anlaß zur Schaffung der Kirche genau an diesem Orte. Es gab dazu sogar eine Anweisung des Papstes! Bis heute hat man die Höhlen unter der Kirche und im Umfeld noch nicht gründlich erforscht.

Leider konnte ich im Jahr 2024 nicht zum Termin vor Ort sein. Wenn meine Kondition und das Wetter es zulassen, dann werde ich zu diesem Tag in diesem Jahr vor Ort sein und die passenden Fotos machen.

Diesen Termin gibt es in jedem Jahr nur einmal und verpasst ist verpasst !! 

 

Es wird hier im Umfeld sicher noch einiges zu entdecken geben, ich hoffe da auf das Interesse der dort wohnenden Heimatforscher, die an diesem Sachgebiet interessiert sind.

Fürs erste warte ich in diesem Jahr auf Fotos von der Wintersonnenwende, die genau von diesem Ort aus aufgenommen werden. Ich hoffe, das Petrus ein Herz für uns hat!